Gedanken zum Community-Aufbau
Warum das CapLab nicht ohne Community funktionieren würde
Seit August 2025 schwirrt mir dieser Gedanke im Kopf herum: Wie wäre es, mein Wissen, meine Erfahrungen und meine besten Workflows aus der alltäglichen Nutzung von Capacities. Nicht nur in einem Newsletter, Blog. Einzelgesprächen oder Kursen zu teilen, sondern in einer Community? Nicht einfach nur eine lose Sammlung von Leuten, sondern ein Raum, in dem Inhalte lebendig werden, weil auch andere ihre Perspektiven, Ideen und Fragen einbringen. Hier würden auch meine Inhalte “gechallenged”.
Das Ziel ist klar: Wissen lebendig machen.
Denn ein Framework oder ein Kurs sind wertvoll – aber in einer Community passiert oft das, was in einem fertigen Produkt allein schwer möglich ist: Austausch, Inspiration, das Gefühl, nicht allein zu sein. Nur… wie startet man so etwas? Ist es sinnvoll, von Anfang an Geld zu verlangen? Oder ist es besser, erstmal alle Hürden herunterzufahren, die Türen weit aufzumachen und den Menschen die Chance zu geben, sich einfach mal umzusehen? Genau diese Fragen treiben mich gerade um.
Menschen, für die ich das CapLab baue
Am längsten habe ich darüber nachgedacht, wen das CapLab eigentlich ansprechen soll. Von Anfang an war klar, dass ich Privatpersonen nicht ausschließen möchte. Vielleicht fängt jemand ganz privat an, sein Wissen zu strukturieren – und merkt dann, wie wertvoll dieses System im Job werden kann. Oder es sind direkt Menschen, die viel am Computer arbeiten und Informationen ständig griffbereit haben müssen.
Vor allem sehe ich hier Capacities-Nutzer, denn genau darüber kann ich am meisten berichten. Der Erfahrungsaustausch unter Menschen, die dieses Tool schon nutzen oder kennenlernen wollen, ist einer der Kernpunkte der Community. Das ist für mich vergleichbar mit anderen Fachcommunitys: so wie jemand, der in WordPress zu Hause ist, in Foren und Gruppen tiefer einsteigt, oder ein Designer, der Figma wie im Schlaf beherrscht. Genau diese Menschen, die ein Gespür für Tools haben und ihr Wissen aktiv organisieren wollen, möchte ich mit dem CapLab ansprechen – und ihnen nicht nur die Community, sondern auch passende Dienstleistungen und Inhalte bieten.
Diese Gedanken waren letztlich auch die Basis für die Inhalte und Strukturen der CapLab Dienstleistungen – von den Grundlagen bis zu den Formaten für echte Profis.
For Free oder gleich eine Paywall?
Ich sehe tatsächlich beide Seiten. Ein Preisschild kommuniziert sofort: „Das hier hat Wert“ – und es filtert Menschen heraus, die es nicht wirklich ernst meinen (was ich am wichtigsten finde). Gleichzeitig kann eine noch leere oder ganz neue Community sich durch einen Preis am Anfang selbst im Weg stehen. Ich kann die leckersten Sachen haben, wenn keiner eine Empfehlung ausspricht, dass es lecker ist, kommt auch keiner. Nimm hier mal gedanklich ein Restaurant, wo aber niemand sitzt. Würdest du nicht auch ein Restaurant suchen, wo viele Leute sitzen, ist das nicht immer ein Zeichen von… “oh hier sollte es schmecken und gut sein!”, oder?
Gerade in einer Startphase, wo noch nichts so richtig steht, ist etwas anderes wichtiger: Momentum.
Das Gefühl, dass hier etwas entsteht, dass man Teil von etwas Neuem ist. Dafür muss die Eintrittsschwelle möglichst niedrig sein – und manchmal heißt das eben: kostenlos starten. Kostenlos heißt nicht wertlos. Es heißt nur, dass der Preis am Anfang nicht in Euro, sondern in Engagement, Feedback und gemeinsamem Aufbau bezahlt wird.
Und ja, ich weiß schon jetzt, dass es später Angebote geben wird, die kostenpflichtig sind. Nicht, weil plötzlich alles Geld kostet, sondern weil bestimmte Formate einfach mehr Ressourcen, Zeit und Betreuung brauchen.
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Warum „in Wellen“ starten, wo noch kein Meer ist
Einer der größten Fehler beim Community-Aufbau ist, alle Türen gleichzeitig aufzumachen und dann zu hoffen, dass es „irgendwie läuft“. In der Realität sieht das oft so aus: Die ersten paar Leute sind hoch motiviert, die Räume sind noch leer, man wartet auf Interaktion – und wenn die nicht sofort kommt, verpufft die Energie. Ist quasi wie bei ner Party einer der ersten Gäste zu sein 😂.
Deshalb gefällt mir der Gedanke, in Wellen zu starten. Eine kleine “Günder”-Gruppe hereinlassen, gemeinsam Inhalte aufbauen, Kultur prägen, erste Diskussionen starten – und dann die nächste Gruppe reinholen. Jede Welle bekommt eine Community, die schon lebt und atmet. Der Unterschied zur allerersten Gruppe ist allerdings groß: Die Gründungsmitglieder betreten ein leeres Haus und leisten echte Pionierarbeit. Sie setzen die ersten Impulse, gestalten die Atmosphäre und schaffen die Grundlage, auf der spätere Mitglieder aufbauen.
Deswegen finde ich es auch nur fair, dass gerade diese Mitglieder eher einen Vorteil (zukünftig) als einen Nachteil genießen sollten.
Behind the tech
Für die allererste Welle werde ich die ersten 25 bis maximal 50 Personen persönlich einladen. Das sind die Gründungsmitglieder, die das CapLab in einer frühen, noch „leeren“ Phase betreten und echte Pionierarbeit leisten werden. Sie gestalten die ersten Strukturen mit, geben Feedback aus erster Hand und helfen, den Ton und die Kultur der Community zu prägen.

Alle weiteren Interessenten kommen auf eine Warteliste. Von dort aus werden sie in geplanten Wellen eingeladen, sobald die Community bereit ist, neue Mitglieder aufzunehmen.
Viele starten ihre Wellen- oder Beta-Phase mit einem einfachen Google-Formular oder einem Kontaktformular auf der Website. Das ist völlig in Ordnung – aber ich möchte hier einen anderen Weg gehen. Wenn ich Menschen schon einlade, Teil der ersten Welle zu werden, dann soll das vom ersten Moment an spürbar sein.
Darum setze ich nicht nur auf eine simple Eingabemaske, sondern auf ein richtiges Wartelisten-System – in meinem Fall mit Prefinery. Das bietet nicht nur die Möglichkeit, sich einzutragen, sondern gibt den Interessierten auch direkt ein Gefühl von Exklusivität und Fortschritt. Sie sehen, dass sie Teil einer ausgewählten Gruppe sind, und bekommen vielleicht sogar kleine Anreize, andere einzuladen. Ja, das kostet mehr Zeit in der Einrichtung und mehr Gehirnschmalz in der Planung. Aber genau diese Extra-Meile sorgt dafür, dass der Start professionell wirkt, Vertrauen schafft und die Community schon vor dem eigentlichen Eintritt ins CapLab einen Mehrwert erlebt.

Ich glaube fest daran, dass eine Community dann am besten wächst, wenn Menschen begeistert genug sind, anderen davon zu erzählen. Deshalb möchte ich diejenigen belohnen, die das CapLab weiterempfehlen. Nicht mit irgendwelchen belanglosen Goodies, sondern mit echten Mehrwerten: Wer ein paar Freunde einlädt, bekommt sofort nützliche Vorlagen und Einblicke, ab einer bestimmten Zahl von Empfehlungen gibt es früheren Zugang zur Community oder sogar Plätze in unseren Kursen. Und wer richtig Gas gibt, landet im Barista Club – einer kleinen Runde für die, die Capacities im Berufsalltag richtig tief nutzen wollen. So entsteht ein Win-Win: Du hilfst, das CapLab bekannter zu machen, und bekommst im Gegenzug etwas, das dich direkt weiterbringt.
Das Preisschild für die Zukunft
Langfristig wird es im CapLab drei Ebenen geben, ob die Preise so stehen bleiben, werde ich noch prüfeb müssen.
- Beans – kostenlos, Community + Framework
- Coffee to Go – DIY-Produkt mit Extras
- Cappuccino – Done-for-you-Service inkl. persönlicher Begleitung.
Dazu plane ich eine vierte, besondere Kategorie: den Barista Club. Das ist keine klassische Kursebene, sondern eine Mastermind-Gruppe für Macher – vor allem für diejenigen, die Capacities aktiv im Berufsalltag einsetzen. Hier gibt es das „gewisse Extra“, vergleichbar mit einem Baristakurs für Kaffeeliebhaber.

Die Kaffee-Metapher – von Bohnen zum Cappuccino
Mit Beans bekommst du die Bohnen – das Framework, das Grundrezept, das Wissen, die Struktur. Mit diesen Bohnen kannst du machen, was du willst: einen einfachen Filterkaffee kochen, einen Eiskaffee zubereiten oder sie zu Kaffee-Eis verarbeiten. Du hast die Grundlage in der Hand, und du entscheidest, was du daraus machst. Es ist Do-it-yourself auf der tiefsten Ebene – du musst mahlen, brühen, mixen. Das kostet Zeit und ein bisschen Know-how, gibt dir aber maximale Freiheit.
Mit Coffee to Go bekommst du den Kaffee schon fertig. Du musst keine Bohnen mahlen, kein Wasser auf die richtige Temperatur bringen, keine Brühmethode auswählen. Du nimmst ihn, so wie er ist, und kannst ihn unterwegs genießen – im eigenen Tempo. Es ist ein DIY mit Abkürzungen: Du bekommst ein fertiges Grundprodukt (der Kaffee), vielleicht noch ein paar Toppings oder Extras dazu, und entscheidest selbst, ob du ihn sofort trinkst oder später. Du sparst Zeit, hast trotzdem Freiraum, und alles ist so verpackt, dass es sofort funktioniert.
Cappuccino ist etwas anderes. Du gehst in ein Café, vielleicht zu Starbucks, bestellst dir einen Cappuccino (oder ein anderes Lieblingsgetränk) und setzt dich in einen bequemen Sessel. Du bist nicht hier, um selbst zu brühen – du bist hier, um das Erlebnis zu genießen. Du musst kein Starbucks bauen, keine Bohnen kaufen, keinen Milchschaum perfektionieren. Alles ist für dich erledigt. Du zahlst nicht nur für das Getränk, sondern für das warme Gefühl, den bequemen Platz, die Atmosphäre und die Zeit, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist Done-for-you in seiner besten Form – und genau das wird das Cappuccino-Angebot im CapLab sein: Alles steht, du musst nur Platz nehmen und loslegen.
Warum das Bild (für mich) funktioniert
Mir gefällt diese Metapher, weil sie zeigt: Es gibt nicht „das eine richtige Produkt“. Es gibt Stufen, und jede passt zu einer anderen Person, zu einem anderen Moment, zu einem anderen Ziel. Die Bohnen sind nicht schlechter als der Cappuccino – sie sind einfach ein anderer Startpunkt. Und so ist es auch mit Community und Kursen: Manche wollen das Rohmaterial und bauen alles selbst. Manche wollen die Abkürzung. Manche wollen das Erlebnis.
Momentum ist der Schlüssel
Ob kostenlos oder bezahlt – am Anfang geht es vor allem darum, ein Gefühl zu schaffen. Das Gefühl, dass hier etwas wächst, dass man dabei sein will, dass es Spaß macht, Teil davon zu sein. Dieses Momentum kann man nicht einfach kaufen, man muss es aufbauen. Und dafür lohnt es sich, am Anfang großzügig zu sein, die Türen offenzulassen und in kleinen, starken Gruppen sogn. Kohorten zu starten.
Mein aktueller Plan
Die Beta-Phase in Wellen starten, mit klaren Feedback-Schleifen. Am Anfang kostenlos, um die Kultur zu prägen. Später gezielte Preispunkte für Angebote, die tiefer gehen und mehr Ressourcen brauchen. Die Kaffee-Metapher nutzen, um Angebote leicht verständlich zu machen. Stetig Inhalte und Austausch fördern, damit die Community nicht nur wächst, sondern lebendig bleibt.
Wenn du bis hier gelesen hast: Danke. Ich freue mich über jede Person, die diesen Weg mitgeht – ob du nur still mitliest, aktiv mitdiskutierst oder später Teil eines der CapLab Community wirst. Wie bei gutem Kaffee geht es am Ende nicht nur um den Geschmack, sondern um den Moment, den wir gemeinsam daraus machen.
Cheers, dein André
